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CPDC: Konflikt-, Frieden- und Demokratie-Cluster

Konflikt-, Friedens- und Demokratieforschung ist in Zeiten wie diesen stärker gefordert als zuvor. Viele aktuelle Entwicklungen machen deutlich, dass diese drei Arbeitsfelder vor gemeinsamen Aufgaben stehen. Als kreative Antwort auf veränderte Rahmenbedingungen für außeruniversitäre Forschung wurde 2011 ein aus vier Institutionen bestehender Cluster geschaffen und an Österreichs einziger Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (iff) an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Wien und Graz eingerichtet. Mit Beginn 2016 wandert der Cluster von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt an die Karl-Franzens-Universität Graz. Die beteiligten Institute bleiben erhalten, eine innovative Vernetzungsstruktur soll aber permanente inhaltliche und strukturelle Zusammenarbeit ermöglichen.

Neben dem Demokratiezentrum Wien, das mit seinen Kompetenzen in der Demokratieforschung und Demokratieentwicklung beiträgt, sind drei Institute bzw. Organisationen am CPDC beteiligt:

Vertragsunterzeichnung an der Universität Graz

Beim bereits seit 1976 bestehenden Institut für Konfliktforschung IKF in Wien liegt der Schwerpunkt auf innergesellschaftlichen Konflikten. Zentrale Themen sind Demokratieforschung, cleavages in Politik und Gesellschaft, Sicherheitsforschung sowie Historische Sozialforschung. Politische und gesellschaftliche Konflikte werden interdisziplinär bearbeitet und Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Das IKF gibt die Buchreihe „Studienreihe Konfliktforschung“ heraus.

Das Österreichische Friedenszentrum (ACP) mit Sitz in Stadtschlaining setzt seit 1982 den Schwerpunkt in den Bereichen Friedenssicherung, Konfliktbearbeitung und Konfliktlösung und publiziert aktuelle Themen sowie Ergebnisse der jährlich stattfinden Konferenzen im „DIALOG – Beiträge zur Friedensforschung“. Durchgeführt werden auch Trainings für zivile Kriseneinsätze. Die Friedenspädagogik, u.a. mit den „Friedenswochen“, ist ein von der UNESCO prämiertes Gewaltpräventionsprojekt für Schulen. Das ACP hat 1987 den UN-„Peace Messenger“-Status erhalten und 1995 gemeinsam mit der EPU den UNESCO-Price for Peace Education.

Mit Beginn des Jahres 2016 schloss sich die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Graz der Kooperation an. Vertreter*innen der beteiligten Institutionen unterzeichneten dazu im Oktober 2015 einen Kooperationsvertrag.

Bis Ende 2015 war das 2005 gegründete Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik an der Alpen-Adria Universität Teil des CPD-Clusters.

Es wurden gemeinsame Projekte in den Bereichen Forschung und Lehre entwickelt. So arbeiteten alle vier Einrichtungen an einem Handbuch zum state of the art der CPD-Forschung, das die drei Forschungsfelder systematisch darstellt und Anfang 2016 erschienen ist. Weitere Aktivitäten sind etwa die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen wie beispielsweise der Sommerakademie in Schlaining und einer gemeinsamen wissenschaftlichen Konferenz im Herbst jeden Jahres. Zudem wurde eine gemeinsame Expertise zur neuen österreichischen Sicherheitsdoktrin erarbeitet und allen Parlamentsparteien sowie den Medien übermittelt. Ebenso wurde ein Projekt im Bereich der Friedenspädagogik durchgeführt.

Die Zusammenarbeit der Einrichtungen im Rahmen des CPDC bringt Synergieeffekte, mit denen Vorhaben realisiert werden können, deren Durchführung einem Partner alleine nicht möglich wäre. Der Cluster ist auf einem guten Weg.

Publikationen (Auswahl)

Reitmair-Juárez, Susanne/Lange, Dirk (Hg.) (2022): Das Politische in der Demokratiebildung. Zu Partizipation und Handlungsräumen mündiger Bürger*innen. Schriften des Demokratiezentrum Wien. Frankfurt a. M: Wochenschau Verlag.

Lakitsch, Maximilian/ Suppanz, Werner (Hg.) (2022): Grazer Forschungsbeiträge zu Frieden und Konflikt. Graz University Library Publishing.

Diendorfer, Gertraud/Bellak, Blanka/Pelinka, Anton/Wintersteiner, Werner (2016) (Hg.): Friedensforschung, Konfliktforschung, Demokratieforschung. Ein Handbuch. Wien: Böhlau Verlag.

Lakitsch, Max/Reitmair-Juárez, Susanne/Seidel, Katja (2015) (Hg.): Bellicose Entanglements 1914. The great war as a global war. Wien: LIT-Verlag.