Schule der Zukunft

Unterrichtssequenz 1 – Einstieg

Schule sollte ein Ort gelebter Demokratie sein – elektronische Partizipation lässt sich hier besonders erfahrungsnah für Schüler*innen entwerfen. In Kleingruppen sollen sie, unterstützt durch zusätzliche Recherchen, Zeitungsartikel etc., eine vernetzte und „smarte“ Schule der Zukunft planen, die vor allem auf Interaktion und Partizipation setzt. Eine weitere Gruppe kann die unter dem Stichwort „Digitale Schule 4.0“ (siehe Bildungsministerium) kursierenden Maßnahmen und Projektpläne recherchieren. Im größeren Kontext können Schüler*innen auch zur Digitalisierung anderer Bereiche arbeiten, im städtischen Kontext etwa zum „Smart City“-Konzept. Für die Pläne der Stadt Wien existiert eine eigene Website (smartcity.wien.gv.at), auf der auch geplante elektronische Partizipationsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Demokratie im Kleinen – Online-Tools ausprobieren

Im Internet gibt es eine Menge von Tools, die Zusammenarbeit, Abstimmungen und Meinungserhebungen möglich machen. Schüler*innen können die folgenden Tools testen und sie in ihren schulischen Alltag integrieren.

Arbeitswissen für Schüler*innen

tevalo.at: Ein Umfrage-Tool der PH Burgenland ermöglicht es, einfach und rasch Abfragen zu erstellen und statistisch auszuwerten. Gruppenmeinungen können damit rasch und unkompliziert eingeholt werden.

mentimeter.com: Dabei handelt es sich um eine einfach zu bedienende Plattform, bei der Umfragen in unterschiedlichen Formaten erstellt werden können, wobei die Antworten synchron dargestellt werden. Wie tevalo.at eignet sich diese Plattform auch dazu, Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse transparent durchzuführen.

codimd.web.cern.ch: Etherpads ermöglichen es, synchron mit mehreren Teilnehmer*innen Texte zu produzieren, ohne sie mühsam austauschen zu müssen. Sie eignen sich daher für die Bearbeitung von Gruppenaufträgen besonders.

Projektidee für Schüler*innen

Ausgehend von einer Forschungsfrage (z. B. Jugendliche und Verhalten im Internet, Jugendliche und Nachrichtenkonsum; siehe auch oben: Digitale Schule oder Smart Cities) kann zunächst eine Umfrage in der Klasse/Schule per tevalo.at durchgeführt werden. Per Etherpads können anschließend Texte über das Umfrageergebnis und weitere Anschlussthematiken formuliert werden. Die Projektsteuerung kann über mentimeter.com abgewickelt werden, etwa wenn es darum geht, welche Themen behandelt werden sollen.

Das Internet als digitales Forum? Zwischen Deliberation und Hate Speech

Digitale Medien erwecken den Anschein, sich besonders gut für politische Partizipation und pluralistischen Meinungsaustausch zu eignen. Die „digitale Agora“ hat allerdings auch beträchtliche Schattenseiten: Hate Speech, gewaltsame Sprache, Shitstorms usw. werden in den letzten Jahren als Phänomene untersucht.

Arbeitsaufgabe für Schüler*innen

Im Rahmen dieser Unterrichtsidee sollen Schüler*innen sich Foren von Tageszeitungen ansehen; gut geeignet ist etwa das Forum von derstandard.at, verfügt es doch über die älteste und größte User*innen-Gemeinde aller Tageszeitungen. Die Schüler*innen sollen sich zunächst überlegen, welche Qualitätsstandards es für das Gelingen einer förderlichen Diskussion braucht (sachliche und nachvollziehbare Argumentation, ausreichend Raum für die Textproduktion etc.). Anschließend sollen sich die Schüler*innen einige Artikel und die darunter stattfindenden Postingdiskussionen ansehen und anhand von Beispielen diskutieren, inwieweit Theorie und Praxis auseinanderliegen und welche Maßnahmen es bräuchte, um sich der idealen „digitalen Agora“ anzunähern.