Vorurteile – Integration

Unterrichtssequenz 3 – Vertiefung

In dieser Unterrichtssequenz wird ein emotional besonders aufgeladenes, oftmals kontrovers diskutiertes Themenfeld behandelt, das auch innerhalb von Klassenstrukturen zu Konflikten führen kann. Die Arbeitsaufgaben dieser Unterrichtssequenz behandeln Vorurteile/Stereotype, mit denen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich konfrontiert werden. Die Schüler*innen sollen AV-Materialien analysieren, in denen Vorurteile/Stereotype angesprochen und auch schon hinterfragt bzw. dekonstruiert werden. Für die Durchführung dieser Unterrichtssequenz wäre es ideal, wenn jede*r Schüler*in bzw. jede Gruppe gemeinsam einen Bildschirm zur Verfügung hat, um die Filme ansehen zu können und danach arbeitsteilig die Arbeitsaufgaben umzusetzen. Wenn dies nicht möglich ist, können die Filme auch mittels Beamer vorgeführt werden. In diesem Fall sollten die Schüler*innen bereits vor Ansicht der Filme in Gruppen eingeteilt worden sein und wissen, welche Arbeitsaufgabe sie durchzuführen haben.

Plakat: „I haaß Kolaric, du haaßt Kolaric, warum sogns zu dir Tschusch?“ (1973)

Zum Umgang mit dem Medium: Das Plakat im Unterricht

Bildnachweis: Hemetek, Ursula (Hg.): Am Anfang war der Kolaric. Plakate gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Initiative Minderheiten/Südwind Verlag, 2000.

Von der Agentur Lintas im Auftrag der Aktion Mitmensch der österreichischen Werbewirtschaft, 1973.

Wortspiel mit Namen von Wiener Politikern. Von Claude Buri und Albert Winkler.

Von Oliver Lehmann im Auftrag des Wiener Integrationsfonds, 1997.

Arbeitsaufgaben für Schüler*innen

Teilt euch in drei Gruppen auf, seht euch die folgenden Plakate an und beantwortet danach zu jedem Plakat die Fragen:

  • Was sagt euch dieses Plakat? Gefällt es euch? Warum ja bzw. warum nicht?
  • Wie lautet die Kernbotschaft des Plakats?
  • Was ist auf dem Plakat zu sehen?
  • Wer wird als Akteur*in sichtbar?
  • Worauf wird der optische Schwerpunkt gelegt?
  • Wer wirbt mit diesem Plakat?
  • An wen richtet sich das Plakat?
  • Was will das Plakat inhaltlich vermitteln?
  • Tut es dies direkt oder indirekt?
  • Spielt das Plakat mit Emotionen? Ruft es bei euch Emotionen hervor?
  • Was soll durch das Plakat bewirkt werden? Was bewirkt das Plakat bei euch?

Anschließend präsentiert eine Gruppe die Ergebnisse der Analyse des ersten Plakats und die anderen Gruppen ergänzen ihre Anmerkungen dazu. Auf die gleiche Art werden auch die anderen beiden Plakate präsentiert und diskutiert.

Film: „Exit Right (Ausstieg rechts)“, 2015

Kurzfilm zum Thema Vorurteile und Rassismus unter der Regie von Rupert Höller und Bernhard Wenger

Zum Umgang mit dem Medium: Der Spielfilm im Unterricht

Arbeitsaufgaben für Schüler*innen

Seht euch den Kurzfilm an und beantwortet folgende Fragen:

  • Was ist das Thema des Kurzfilms?
  • Wer sind die einzelnen Handlungsträger*innen und wie werden sie dargestellt (positiv/negativ, sympatisch/unsympathisch, glaubwürdig/unglaubwürdig, etc.)
  • Welche filmische Mittel werden verwendet (Schnitt, Kameraperspektive, Redeweise, Symbole, etc.)?
  • Welche Werte, Normen und Anschauungen werden transportiert?
  • Ruft der Film Emotionen hervor?
  • Was soll durch den Film bewirkt werden?
  • Welche Reaktionen bewirkt der Film bei euch?

Arbeitsaufgaben für Schüler*innen

Diskutiert auf Basis der zuvor besprochenen Plakate und des Spot:

  • Habt ihr an euch bemerkt, dass ihr selbst eines oder mehrere der thematisierten Vorurteile habt?
  • Denkt ihr, dass solche Plakatkampagnen / Filme im Kampf gegen Vorurteile erfolgreich sein können? Argumentiert eure Position dazu.