Peter, Friedrich

Friedrich Peter wurde 1921 in Attnang-Puchheim (Oberösterreich) geboren. Er trat der NSDAP und Waffen-SS bei und war im Zweiten Weltkrieg an der West- und Ostfront eingesetzt, zuletzt als Obersturmbannführer beim 10. Regiment der 1. SS-Infanteriebrigade. Eine Einheit die an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt war.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Peter im salzburgerischen Glasenbach in einem von der amerikanischen Militärbehörde errichteten Inhaftierungslager für zehn Monate festgehalten. Nach seiner Entlassung lies er sich zum Lehrer für Volks-, Haupt- und Sonderschulen ausbilden und war anschließend an verschiedenen Schulen tätig.

Von 1955 bis 1971 war er FPÖ-Landesparteiobmann von Oberösterreich und von 1958 bis 1978 FPÖ-Bundesparteiobmann. Von 1955 bis 1966 war er Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag, von 1966 bis 1986 Abgeordneter zum Nationalrat und von 1970 bis 1986 Klubobmann.

Innenpolitisch schwer unter Beschuss gekommen ist Friedrich Peter 1975, als der Architekt und Publizist Simon Wiesenthal seine Involvierung in Nationalsozialismus und SS im Wahlkampf thematisierte. Kreisky, der sich im Falle des Verlusts der absoluten Mehrheit, eine kleine Koalition mit der FPÖ hätte vorstellen können, stellte sich in Folge vor Peter woraufhin eine jahrelange Auseinandersetzung zwischen Kreisky und Wiesenthal folgte. Friedrich Peter zog sich 1986 aus der Politik zurück. 1992 trat er schließlich aus Protest gegen den von Jörg Haider eingeleiteten Kurs der Partei aus der FPÖ aus. Friedrich Peter starb 2005.

Quellen: https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01184/index.shtml; https://www.derstandard.at/story/2187479/der-ungeloeste-fall-friedrich-peter; https://www.wienerzeitung.at/startseite/archiv/154960_Der-Wegbereiter-Friedrich-Peter.html; https://e-gov.ooe.gv.at/biografien/Start.jsp?param=ooe&personId=916; https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Simon_Wiesenthal (Stand 05.04.2022)