Gegenöffentlichkeit

Gegenöffentlichkeit meint eine gegen die hegemoniale Öffentlichkeit gerichtete Teilöffentlichkeit, die um einen spezifischen gesellschaftlichen Diskurs oder Standpunkt strukturiert ist. Das Konzept nimmt einerseits Bezug auf Öffentlichkeit als wesentliche Grundlage für den gesellschaftlichen Veränderungsprozess in einer Demokratie; andererseits bezieht es sich darauf, dass Gesellschaften durch ihre Machtverteilung bestimmt sind und von den Bürger*innen auch nicht als Ganzes, sondern in Bezug auf ihre jeweilige Zugehörigkeit zu einer Teilkultur erlebt werden.

Quelle: Jarren, Ottfried / Sacrinelli, Ulrich / Saxer, Ulrich (Hg.), Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft. Ein Handbuch, Westdeutscher Verlag, Opladen/Wiesbaden 1998, 635f.