MORE – More than Two Sides

Polarisierende Inhalte von populistischen Gruppen und politischen Parteien erzielen regelmäßig eine hohe Reichweite auf Sozialen Medien wie TikTok – ein Medium, das für viele junge Menschen eine zentrale Informationsquelle geworden ist. Solche Inhalte sind oft (subtil) emotional aufgeladen. Diese und andere Einflussmechanismen, aber auch die Funktionsweise der Plattformen selbst, verdeutlichen die hohe Relevanz von Emotionen für die Politische Bildung. Mit dieser Thematik beschäftigt sich das Projekt More than Two Sides (MORE) und richtet sich dabei an Lehrkräfte und Schüler*innen.

Naika Foroutan fasst 2023 in einem Vortrag die Situation zusammen, die in vielen europäischen Ländern vorherrscht: Gesellschaftliche Gruppen grenzen sich stark anhand ihrer Werte, Normen und Hintergründe voneinander ab; Menschen positionieren sich selbst auf einer Seite. Zeit für Reflexion und die Berücksichtigung von Komplexität bestimmter Thematiken bleibt eher die Ausnahme. Diskussionen tendieren dazu, hitzig zu werden – was auch auf Sozialen Medien deutlich erkennbar ist. Zusätzlich gibt es Akteur*innen, die gezielt Polarisierung durch unterschiedliche Mittel herstellen wollen. Darunter fällt die Erzeugung von starken Emotionen. Narrative, die bei den Empfänger*innen starke Wut hervorrufen, sind besonders beliebt – wie auch Inhalte, die Hass und Angst schüren. Diese Strategien sind auch auf TikTok präsent, wobei sie oft subtiler Einfluss ausüben.

Das Projekt MORE möchte einen Beitrag gegen die derzeitigen Entwicklungen leisten, die eine Bedrohung für europäische Demokratien darstellen. Die Projektziele orientieren sich dabei an den miteinander verbundenen Themen: (1) Emotionen im Lernprozess (über Politik), (2) Selbstreflexion der Wahrnehmungen und Werte von Lehrkräften und (3) Emotionen in der Politik und die Beeinflussung über Soziale Medien.

Ziele:

  • Entwicklung einer Lehrkäftefortbildung
  • Entwicklung praktischer Unterrichtseinheiten

2024 – 2027