© GFDL Mathias Schindler via Wikimedia Commons

Mina Ahadi

Menschenrechtsaktivistin, Frauenrechtsaktivistin

geboren am 25. Mai 1956

Mina Ahadi wird 1956 im Iran geboren. Der Vater stirbt bald, die Mutter zieht die fünf Kinder alleine groß.

1974 beginnt Ahadi Medizin zu studieren, muss ihr Studium aufgrund ihrer politischen Aktivitäten – sie ist in der linken Opposition gegen den Schah aktiv – jedoch bald wieder abbrechen. Nach der Islamischen Revolution und Chomeinis Machtergreifung ist Ahadi an Demonstrationen und Protestaktionen beteiligt, ihr Studium kann sie aufgrund ihrer bekannten regimekritischen Haltung nicht fortsetzen.

Der iranische Geheimdienst verfolgt Ahadis Aktivitäten – nach einem Besuch der Geheimpolizei 1980, der die Hinrichtung ihres damaligen Mannes und fünf weiterer Personen nach sich zieht, taucht Mina Ahadi ab und verbringt mehrere Monate im Untergrund. Sie wird später in Abwesenheit zum Tod verurteilt und flüchtet nach Iranisch-Kurdistan, wo sie im kommunistischen Untergrund aktiv ist.

1990 flüchtet sie nach Österreich, 1996 zieht sie weiter nach Deutschland.

Bekanntheit erlangt sie 2000 als sie gemeinsam mit anderen Exiliraner*innen eine Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung zum Thema „Der Iran nach den Wahlen“ sprengt. Die Aktion wird vom iranischen Geheimdienst mitgefilmt und Oppositionelle, die an der Konferenz teilnehmen nach ihrer Rückkehr verhaftet und teilweise zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Mina Ahadi versteht sich als Atheistin, kritisiert Religionen an sich und hat sich insbesondere zum Islam immer wieder kritisch geäußert. Sie kämpft für Frauenrechte sowie gegen Bestrafungen in Form der Steinigung und Todesstrafe und äußert sich in konkreten Fällen auch medial immer wieder.

Mina Ahadi gründet 2001 das Internationale Komitee gegen Steinigung sowie 2004 das Komitee gegen Todesstrafe und arbeitet mit Menschen- und Frauenrechtsorganisationen zusammen. Im Januar 2007 wird sie zur 1. Vorsitzenden des Vereins Zentralrat der Ex-Muslime gewählt – seitdem steht sie immer wieder unter Polizeischutz.

Quellen