Adolf Hitler erklärt am 15.3.1938 unter dem Jubel Tausender Österreicher*innen am Wiener Heldenplatz den "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich.
© Heinrich Hoffmann / USA National Archive in Washington, D.C.

Nationalsozialismus

Von 1938 bis 1945 war das heutige österreichische Staatsgebiet Teil des nationalsozialistischen Deutschen Reichs. Der „Anschluss“ wurde von der Mehrheit der Österreicher*innen bejubelt, eine Volksabstimmung am 10. April 1938 über den „Anschluss“, an der politische Gegner*innen und jüdische Bürger*innen nicht teilnehmen durften und die unter massivem Druck der Nationalsozialisten (Propaganda, Terror gegen Anschlussgegner*innen, keine geheime Abstimmung in einer Wahlzelle) durchgeführt wurde, brachte eine fast 100%ige Zustimmung.

Es gab keine Demokratie, Adolf Hitler war der Führer eines rassistischen faschistischen Regimes mit einer einzigen Partei (NSDAP). Es gab keine freie Presse, keine Wahlen, Hitler bestimmte allein die politischen Entscheidungen. Politische Gegner*innen, Roma und Sinti, Homosexuelle, Behinderte und vor allem Juden und Jüdinnen wurden systematisch gedemütigt, verfolgt, verhaftet, misshandelt und in Konzentrations- und Vernichtungslagern umgebracht. Es gab nur wenige Widerstandsgruppen, die für die Wiedererrichtung der Demokratie in Österreich kämpften, Widerstand war bei Todesstrafe verboten. Auch beteiligten sich viele Österreicher*innen aktiv am nationalsozialistischen Regime. Der Angriff Hitlers auf Polen 1939 verursachte den Beginn des Zweiten Weltkriegs, der bis zur Kapitulation des Deutschen Reiches 1945 dauerte.

Arbeitsfragen

  • Wodurch unterschied sich das rassistische faschistische Regime der Nationalsozialisten von einer Demokratie?
  • Wie war die Einstellung der Mehrheit der österreichischen Bevölkerung zum Nationalsozialismus?

Quellen

  • Rathkolb, Oliver (2008): Demokratieentwicklung in Österreich seit dem 19. Jahrhundert. In: Forum Politische Bildung (Hg.): Jugend – Demokratie – Politik. Informationen zur Politischen Bildung, Bd. Nr. 28, 2008, Wien/Innsbruck/Bozen, S. 5-18.