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Autor/Hg.: Rem Kohlhaas
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Bildanalyse
Nur mehr das Länderkürzel ".at" erinnert unterhalb des Barcodes an die nationale Konnotation. Der niederländische Designer und Architekt Rem Koolhaas und sein Team in der Denkfabrik AMO haben diese Visualisierung Europas, die ursprünglich 15 Nationalfarben enthielt und 2004 auf 25 erweitert wurde, bereits 2001 zu entwickeln begonnen. Während in den bisherigen 262 EU-Ratslogos "das Europäische" mit den 12 fixen Sternen der europäischen Flagge symbolisiert wurde, ist diese moderne und bisher nicht offiziell gebrauchte Visualisierung Europas ständig erweiterbar.
In der Rezeption dieser Visualisierung von Kohlhaas wird aber auch die Stärke der nationalen Identitäten symbolisiert - etwas was der politischen Zielsetzung der gegenwärtigen Bundesregierung in Österreich durchaus entspricht und letztlich an De Gaulles "Europa der Vaterländer" aus den 1960er Jahren erinnert.
In diesem Sinn wird dieses Logo auch gelesen - seine symbolische Aussage lautet: "Europa ist Buntheit und Vielfalt". Supranationalität strahlt dieser symbolische Zugang zum "Europäischen" nicht aus.
In der Umsetzung ist allerdings dann doch ein "Schönheitsfehler" passiert, da die Farben der Flagge von Estland in der falschen Reihenfolge (schwarz - blau - weiß statt blau - schwarz - weiß) konzipiert wurden. Der Fehler führte nur zu unbedeutenden diplomatischen Wendungen, wobei nach österreichischer Sprachregelung der Künstler "schuld" war. Tatsächlich ist aber in der Europa-Flagge des AMO-Büros in Rotterdam die Reihenfolge noch richtig. Bemerkenswert an dieser eher skurrilen Debatte ist, dass scheinbar der europäische Barcode letztlich doch mehr Gemeinsames ausdrückt als nur eine Aneinanderreihung der Nationalfarben.
Quelle: http://www.eu2006.at
Schlagworte: Europäische Integration, Europäische Union, Identität, Österreichbewusstsein