Analyse von Werbefilmen zum EU-Beitritt Österreichs

Unterrichtssequenz 4 – Vertiefung

1991 entschied sich die österreichische Bundesregierung zu einer umfassenden Werbekampagne für den EU-Beitritt Österreichs. Für die Kampagne wurden von 1992 bis 1994 insgesamt 18,2 Millionen Euro ausgegeben. Ihr Ziel war es, Lust auf Europa zu machen, das Europa-Bewusstsein zu stärken, eine möglichst hohe Wahlbeteiligung und möglichst viele Ja-Stimmen bei der EU-Volksabstimmung zu erreichen. Ausgehend davon, dass sich 1991/1992 nur ein Drittel der Österreicher*innen (eher) für einen EU-Beitritt aussprach, sollte die Kampagne die Österreicher*innen nicht auf einer abstrakten und allzu intellektuellen Ebene, sondern persönlich ansprechen. Das Motto, das der Werbelinie zugrunde gelegt wurde, war „Was bedeutet der Beitritt für mich persönlich“. Die Tonalität der Kampagne sollte frisch, sympathisch, persönlich, wiedererkennbar und nicht von oben verordnet sein und eine eigene Handschrift haben. Als Slogans der Kampagne wurde „Wir sind Europa“ und „Ihre Meinung zählt“ entwickelt.

Die vier vorliegenden kurzen Werbefilme wurden 1993 im Auftrag der österreichischen Bundesregierung produziert, um die Österreicher*innen von der Bedeutung eines Beitritts zur EU zu überzeugen. Die Filme sind also eine historische Quelle aus der Zeit vor dem EU-Beitritt. In den Filmen werden Werbestrategien verwendet, welche die Schüler*innen im Folgenden nach vorgegebenen Fragestellungen analysieren sollen.

  • Die 4 Werbefilme (insgesamt 1,35 Minuten) werden zweimal im Plenum angesehen. Dann werden Kleingruppen aus 3-5 Schüler*innen gebildet und die in den Filmen verwendete Argumentation herausgearbeitet.
  • Die Wirkung der Filme auf die Schüler*innen und die vermutete Wirkung auf die Österreicher*innen im Jahre 1993 wird kurz in der Gruppe, dann im Plenum erörtert.
  • Jede Gruppe analysiert mit Hilfe eines Arbeitsblatts einen der Filme auf Symbole, Strategie und Aussage hin.
  • Die Ergebnisse der Gruppen werden von den Schüler*innen auf den Arbeitsblättern festgehalten und im Plenum vor- und zur Diskussion gestellt. Bei Bedarf werden die Filme noch einmal abgespielt.

Arbeitsaufgabe für die Schüler*innen: Wie wird in den Filmen argumentiert?

In den Werbefilmen wird vor den negativen Folgen eines Nicht-Beitritts Österreichs zur EU gewarnt oder es wird versucht, die Bedenken von EU-Beitrittsgegner*innen zu zerstreuen. Im Arbeitsblatt findest Du eine Liste mit Aussagen rund um einen eventuellen Beitritt Österreichs zur EU: Sie enthält einige Bedenken sowohl von EU-Befürworter*innen als auch EU-Gegner*innen.

  • Trage im Arbeitsblatt ein, welche Argumente du in einem der Filme wiederfindest.
  • Trage in die Kreise neben den angeführten Argumenten die Nummer des Filmes ein, der das Argument gebraucht (1-4 für die 4 Werbefilme). Wenn ein Argument in keinem der Filme aufscheint, dann bleibt der Kreis einfach leer!

→ Arbeitsblatt: Animationswerbefilme zum EU-Beitritt Österreichs: Wie wird in den Filmen argumentiert?

Arbeitsaufgabe für die Schüler*innen: Die Wirkung der Filme

Beantwortet folgende Fragen:

  • Findet ihr die Argumente, die in den Werbefilmen verwendet werden, (für die damalige Zeit) überzeugend? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
  • Wie wirken die Argumente auf euch? (Überzeugend oder nicht überzeugend? Warum?)

Arbeitsaufgabe für die Schüler*innen

Lest Euch die Fragen auf dem Arbeitsblatt durch und beantwortet diese je nachdem, in welcher Arbeitsgruppe ihr seid.

→ Arbeitsblatt: Animationswerbefilme zum EU-Beitritt Österreichs: Wie ist der Film gemacht?